Digitalrecht für Startups –

Rechtssicher wachsen in der digitalen Welt

Teil 1: Die Basics

  1. September 2025

Als Entscheider in einem Startup im digitalen Raum stehst Du vor einer Vielzahl rechtlicher Anforderungen. Die gute Nachricht: Du musst nicht alles gleichzeitig perfekt machen. Entscheidend ist, die wirklich relevanten Bereiche zu identifizieren und diese systematisch anzugehen.

Wir haben für Dich die wichtigsten Digitalrecht-Themen strukturiert und priorisiert. Mit diesem Überblick kannst Du gezielt die Bereiche angehen, die für Dein Geschäftsmodell und Deine aktuelle Entwicklungsphase am wichtigsten sind.

Im ersten Teil dieser Serie beschäftigen wir uns mit einigen Basics, die eigentlich jedes Startup betreffen: Die Prüfung des Geschäftsmodelles, die Website und Werbung.

Produktentwicklung & Compliance

Rechtssicherheit von Anfang an mitdenken

Dein Produkt ist das Herzstück Deines Unternehmens. Eine frühzeitige rechtliche Bewertung spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern kann auch als Wettbewerbsvorteil genutzt werden.

  1. Compliance-Check vor dem Start

Geschäftsmodell-Prüfung: Eine grundsätzliche Prüfung der Zulässigkeit Deines Geschäftsmodells ist der erste Schritt. Manche Ansätze können datenschutzrechtlich unzulässig sein, als verbotene KI klassifiziert werden oder derart hohen gesetzlichen Anforderungen unterliegen, dass eine wirtschaftliche Umsetzung schwierig wird. Eine frühe Prüfung schafft Klarheit.

  1. Bei der Produktgestaltung

  • Privacy by Design: Datenschutz von Beginn an mitzudenken ist nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch strategisch klug. Wer Datenschutz früh integriert, erlebt später keine bösen Überraschungen. Zusätzlich kann ein durchdachter Datenschutz als Verkaufsargument Vertrauen bei Kunden fördern.

  • KI-Einsatz: Entwickelst oder integrierst Du KI-Systeme? Dann solltest Du die Risikoklassifikation sowie eventuelle Dokumentations- und Qualitätssicherungspflichten im Blick behalten. Die gute Nachricht: Es gibt auch gesetzliche Erleichterungen wie regulatory sandboxes, die Du nutzen kannst.

  • Cybersecurity: IT-Sicherheit wird zunehmend zur rechtlichen Pflicht – auch für Produkte. Der Cyber Resilience Act ist ein deutliches Signal dieser Entwicklung. Früh implementierte Sicherheitsmaßnahmen sind sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich sinnvoll.

Website & Online-Auftritt

Dein digitales Aushängeschild

Deine Website ist das Aushängeschild Deines Unternehmens und der erste Eindruck für Kunden, Investoren und auch Behörden. Eine solide Compliance stärkt das Vertrauen, während Versäumnisse Angriffsflächen für Wettbewerber schaffen und das Unternehmensimage belasten können.

Die wichtigsten Compliance-Bereiche:

  • Datenschutzerklärung: Kunden haben ein Recht darauf zu verstehen, wie ihre Daten verarbeitet werden. Die Transparenzanforderungen der DSGVO sind sehr detailliert – professionelle Hilfe sorgt dafür, dass Du alle Anforderungen erfüllst und gleichzeitig verständlich bleibst.

  • Cookie-Consent: Die meisten modernen Websites nutzen Technologien, die einer Einwilligung bedürfen. Ein klarer, rechtlich wirksamer Consent ist komplex, aber mit der richtigen Beratung gut umsetzbar.

  • Impressum: Die verpflichtenden Angaben müssen vollständig und korrekt sein. Präzise Arbeit hier verhindert spätere Beanstandungen und unterstreicht Deine Professionalität.

  • Newsletter-Consent: Hier greifen sowohl Datenschutz- als auch Wettbewerbsrecht. Eine saubere Consent-Lösung schützt Dich rechtlich und schafft Vertrauen bei Deinen Abonnenten.

Marketing & Kundenakquise

Effektive Akquise rechtssicher gestalten

Kundenakquise ist ein wichtiges Wachstumsinstrument für jedes Startup. Die rechtlichen Rahmenbedingungen variieren je nach Kanal und erfordern eine durchdachte Herangehensweise.

  1. Akquise-Kanäle im Überblick

  • Telefonische Ansprache: Grundsätzlich ist eine Einwilligung erforderlich, in sehr engen Grenzen gibt es Ausnahmen für B2B-Kontakte

  • Briefpost: Bei nicht-belästigender Ansprache ohne Einwilligung möglich, ansonsten Einwilligung erforderlich

  • Online-Kanäle (E-Mail, LinkedIn, etc.): Hier ist fast immer eine Einwilligung nötig – Ausnahme in engen Grenzen bei bestehenden Geschäftsbeziehungen

  1. Kundendatenspeicherung/CRM

  1. Kundendatenspeicherung / CRM:

Beim Aufbau Deiner Kundendatenbank solltest Du sowohl Datenschutz- als auch Cybersicherheitsanforderungen berücksichtigen. Ein gut aufgesetztes CRM-System schützt nicht nur rechtlich, sondern auch Dein wertvollstes Asset – Deine Kundendaten.

Das erfährst Du in Teil 2

Im nächsten Teil geht es um den Schutz von immateriellen Vermögenswerten. Wie kannst Du Deine eigene Intellectual Property ("IP") schützen, worauf musst Du achten, wenn es um fremde IP geht, und was sind die wichtigsten Topics beim Thema Cybersicherheitsrecht und Geschäftsgeheimnisse.

Du benötigst Hilfe bei einem der Punkte?

Kontaktiere uns für ein kostenloses Erstgespräch.

Wir erarbeiten mit Dir eine Roadmap mit den wichtigsten Schritten und entwickeln Konzepte, Verträge und die rechtliche Dokumentation, damit Du sich auf das konzentrieren kannst, was für dich zählt – Dein Business.

Autor

Tobias Stephan

Rechtsanwalt | Geschäftsführer

Tobias Stephan

Rechtsanwalt | Geschäftsführer