Digitalrecht für Startups –

Rechtssicher wachsen in der digitalen Welt

Teil 3: Legal Framework ausbauen

  1. September 2025

Als Entscheider in Deinem Startup stehst Du vor einer Vielzahl rechtlicher Anforderungen. Entscheidend ist, die wirklich relevanten Bereiche zu identifizieren und diese systematisch anzugehen. Wir haben für Dich die wichtigsten Digitalrecht-Themen strukturiert und priorisiert.

Im dritten Teil dieser Serie beschäftigen wir uns mit dem Ausbau deines "Legal Frameworks": Wir befassen uns mit der Vertragsgestaltung, KI-Compliance und dem Mitarbeiterdatenschutz.

Vertragsgestaltung

Rechtssichere Geschäftsbedingungen entwickeln

Gut durchdachte Verträge schaffen Klarheit für beide Seiten und minimieren spätere Missverständnisse.

  1. Service Terms & AGB

B2B vs. B2C: Die rechtlichen Anforderungen unterscheiden sich erheblich je nach Zielgruppe. Eine auf Dein Geschäftsmodell zugeschnittene Lösung schützt Dich optimal.

  1. AGB-Kontrolle

Wirksame Klauseln: Nicht alle Vertragsbedingungen sind automatisch wirksam. Eine professionelle Prüfung stellt sicher, dass Deine Bedingungen vor Gericht Bestand haben.

  1. Verbraucherschutz

  • B2C-Besonderheiten: Widerrufsrecht, Gewährleistung, Kündigungsbutton und andere Verbraucherschutzbestimmungen haben spezifische Anforderungen. Die richtige Umsetzung schafft Vertrauen bei Deinen Kunden und vermeidet rechtliche Komplikationen.

  • Barrierefreiheitsstärkungsgesetz: Besonders für Online-Händler und Dienstleister entstehen neue Verpflichtungen zur barrierefreien Gestaltung ihrer Angebote. Eine frühzeitige Berücksichtigung dieser Standards macht Deine Services für mehr Menschen zugänglich und erfüllt gleichzeitig die rechtlichen Anforderungen. Anwendbar ab 10 Mitarbeitern oder 2 Mio. Jahresumsatz.

KI-Einsatz strategisch absichern

Künstliche Intelligenz rechtssicher und gewinnbringend nutzen

KI bietet enormes Potenzial für Dein Geschäft. Beachte beim Einsatz aber die folgenden Punkte.

  1. EU AI Act

Rollen und Anwendbarkeit: Prüfe, welche Rolle Du im KI-Ökosystem einnimmst und welche Anforderungen daraus entstehen. Besonders relevant sind Transparenzpflichten bei KI-generierten Inhalten wie Bildern sowie eventuelle Schulungsanforderungen für Dein Team.

  1. Datenschutz

Input und Output sauber verwalten: Stelle sicher, dass sowohl die von Dir eingegebenen Daten als auch die KI-Ausgaben datenschutzrechtlich korrekt behandelt werden. Eine durchdachte Datenverarbeitung schützt Dich und Deine Kunden.

  1. Geschäftsgeheimnisse und IP

Schutz Ihres Know-hows: Wahre Deine Geschäftsgeheimnisse beim KI-Einsatz und bedenke, dass KI-Output möglicherweise nicht urheberrechtlich geschützt ist. Eine klare IP-Strategie schafft hier Klarheit.

  1. Haftung und Bias-Management

Risiken proaktiv minimieren: Überlege vorab, wie Du Haftungsrisiken durch geeignete Verträge, Transparenz oder technische Einstellungen reduzieren kannst. Die Minimierung von Verzerrungen und Halluzinationen schützt nicht nur rechtlich, sondern verbessert auch die Qualität Deiner KI-Anwendungen.

Mitarbeiterdatenschutz

People & Privacy professionell managen

Ein durchdachter Umgang mit Mitarbeiterdaten schafft Vertrauen im Team und erfüllt gleichzeitig rechtliche Anforderungen.

  1. Bewerbungsprozess

Datenverarbeitung von Anfang an: Bewerber senden Dir viele persönliche Daten. Eine klare Datenschutzerklärung und bewusste Entscheidungen über Online-Recherchen zu Bewerbern schaffen Transparenz und Rechtssicherheit.

  1. Mitarbeiterdaten

Tracking und Monitoring: Hier gibt es klare Spielregeln, insbesondere bezüglich dessen, was Du und Deine Software von Mitarbeitern erfassen dürfen. Auch bei der Nutzung von Bildern und anderen Mitarbeiterdaten sowie bei der Information der Betroffenen solltest Du die Standards beachten.

  1. Consent Management

Einwilligungen richtig einholen: In bestimmten Fällen benötigst Du die Einwilligung Deiner Mitarbeiter. Aufgrund des Machtgefälles zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten hier besonders hohe Anforderungen an die Freiwilligkeit.

  1. Richtlinien und Organisation

Einheitliche Standards: Deine Mitarbeiter verarbeiten täglich Daten. Neben den verpflichtenden Schulungen schaffen einheitliche Richtlinien Klarheit für alle Beteiligten.

  1. Datenschutzbeauftragter

Ab 20 Mitarbeitern: In Deutschland benötigst Du dann einen Datenschutzbeauftragten. Obwohl politisch über eine Abschaffung diskutiert wurde, besteht diese Pflicht weiterhin.

Want more?

Falls Du noch nicht dazu gekommen bist, unsere anderen Teile dieser Reihe zu lesen:

Schaue auch gerne auf unserer Insights-Seite vorbei. Da findest Du weitere hilfreiche Artikel.

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Wir erarbeiten mit Dir eine Roadmap mit den wichtigsten Schritten und entwickeln Konzepte, Verträge und die rechtliche Dokumentation, damit Du sich auf das konzentrieren kannst, was für dich zählt – Dein Business.

Autor

Tobias Stephan

Rechtsanwalt | Geschäftsführer

Tobias Stephan

Rechtsanwalt | Geschäftsführer